Donnerstag, 23. Oktober 2008

Wärmepumpe - Ratlosigkeit

Es gibt unterschiedliche Aussagen zu den beiden Varianten, die für uns zum Tragen kommen könnten: Die Erdwärmepumpe mit Sole-Tiefbohrung oder der Direktverdampfer mit Flächenkollektor. Im Internet liest man von der höheren Effizienz der Direktverdampfer, es gibt aber auch Meinungen, die Tiefbohrung sei effizienter. Vielleicht kennen die Leute aber einfach nicht den Unterschied zwischen Sole-Flächenkolletoren oder Direktverdampfungs-Flächenkollektoren...
Da die Variante mit Tiefbohrung kostenintensiver als die Direktverdampfung mit Flächenkollektoren erscheint, müssen wir dies noch klären.
Nach Empfehlung des Architekten haben wir versucht, uns über die Transferstelle für rationelle und regenerative Energienutzung in Bingen (TSB) kundig zu machen. Es gibt dort interessante Vergleichsuntersuchungen unterschiedlicher Wärmepumpen-Technologien - aber leider ohne Direktverdampfer. Also werde ich nachfragen... Leider gibt es in der TSB nur eine Mitarbeiterin, die sich gut mit Erdwärmepumpen auskennt. Diese nette Dame hat aber keine Erfahrung mit Direktverdampfern, und konnte mir somit nur ein aktuelles Prospekt von Ochsner mailen.
Fazit: Der Kompetenzstelle in Rheinland-Pfalz fehlt (noch) die Erfahrung in Direktverdampfern. Die einzigen Leute mit Erfahrung sind die Installationsbetriebe, die diese Technik verbauen - und verkaufen...
Ich wollte halt 'mal einen unabhängigen Rat...

Zusammenfassend lässt sich folgendes festhalten:
  • Die Sole-Tiefbohrung ist ein sehr sicheres, mit wenig Risiken verbundenes Verfahren. Die einzige Unsicherheit liegt daran, dass man die Entzugsleistung pro m genau kennen sollte, damit die Bohrung nicht zu kurz (und damit kostengünstiger!) geplant wird. Bei den Anbietern sind also die veranschlagten Bohrmeter - die einen großen Kostenfaktor bilden - kritisch zu betrachten. Unseriöse Angebote gehen hierbei von zu geringen Längen aus, was die Kosten senkt, aber fatal für die Effizienz sein kann.
  • Der Erdwäme-Flächenkollektor mit Direktverdampfung ist ein effizientes Verfahren, sofern es richtig geplant und ausgeführt wird. Die Risiken hierbei sind: Die benötigte Kollektorfläche sollte ausreichend und mit etwas Reserve bemessen werden, sonst droht eine Unterkühlung des Bodens, wenn über Jahre mehr Wärme entzogen wird als von oben nachkommt. Hier gilt es, die Bodenbeschaffenheit genau zu untersuchen. Außerdem muss eine solche Anlage von einem ausgebilteten Kältetechniker installiert werden. Leider sind in Deutschland Heizungsbauer und Kältetechniker unterschiedliche Berufszweige und so ist die Auswahl an geeigneten Betrieben beschränkt. Den Heizungsbauern rate ich zur Zukunftssicherung an, sich schnellstmöglich auch in Kältetechnik zu qualifizieren.

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